Reu und Lust an unser
Ein alter, schwerer Wahn von Sünde war fest an unser Herz gebannt; wir irrten in der Nacht wie Blinde, von Reu und Lust zugleich entbrannt. Ein jedes Werk schien uns Verbrechen, […] Mehr lesen
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Durchs Stoppelfeld auf Nebelstreifen
Weht traurig kalt Novemberwind;
Dort wankt am Wald mit Reisighäufen
Ein armes Weib und führt ihr Kind.
Dort sucht man die vergessne Traube,
Dort pflückt man Schleh' und Hagebutt.
Im Hofe pickt die wilde Taube
Ein Körnchen noch aus Stroh und Schutt.
Und hier, gebeugt auf müden Füßen,
Kehrt Einer heim, arm und allein,
Um noch zum letztenmal zu grüßen
Die letzte Seele, die noch sein.
Quelle:
Vermischte Gedichte
Ausgewählte Gedichte - Hermann von Lingg - 1905
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