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Einsamkeit, verlorene Zeit und unsichtbaren Spuren verborgener Dimensionen.

Das Protokoll der Stille dokumentiert was niemand hören will.

Elsas Finger zitterten über Seite 1.143 des Ledertagebuchs, als sie die Morgenmessungen notierte. Der Sekundenzeiger ihrer Junghans-Uhr blieb heute exakt 43 Sekunden länger zwischen 7:16 und 7:17 hängen als gestern. Ein neuer Rekord. Sie beobachtete, wie der Sonnenfleck über Walters ehemaligem Sessel eine perfekte Raute formte – seit 17 Tagen unveränderlich, obwohl die Wintersonne eigentlich täglich anders stehen müsste. Staubkörner tanzten darin wie gefangene Sternschnuppen. Als sie die Temperatur des unberührten Teekessels maß (19,3°C, wie jeden Dienstag), entdeckte sie winzige Risse im Porzellan, die ein Muster bildeten: die Konturen von Walters Hand, wie sie einst die Tasse umschlossen hatte.

Die Geometrie der Leere vermisst unsichtbare Grenzen.

23 Schritte vom Eichenschrank zur Balkontür. 14 vom Kachelofen zum erkalteten Samowar. 7 vom Esstisch zur Stelle, wo der Parkettboden unter Walters Stuhl immer noch tiefer eingesunken war. Doch heute zählte Elsa 24 Schritte. Sie blieb stehen, atmete ein, zählte erneut. Wieder 24. Die Wohnung hatte sich über Nacht um genau 87 Zentimeter vergrößert. An der Wand hinter dem Bücherregal klaffte nun ein Riss in Form einer aufgerissenen Lippe. Als sie ihn vorsichtig berührte, spürte sie einen Hauch warmer Luft – und etwas, das sich anfühlte wie ein leises, fremdes Ausatmen.

Die dreizehnte Stunde schlägt nur für Auserwählte.

Der erste Gongschlag der Wanduhr traf Elsa wie ein Stromschlag. Dreizehn Mal hallte es durch die Wohnung, während der Teelöffel in ihrer Hand erstarrte. Vor ihren Augen kehrte der Honigtropfen in den Glasbehälter zurück, zog seinen goldenen Faden wie eine winzige, sich selbst aufrollende Schriftrolle. Durch das Westfenster fiel ein Lichtstrahl, der paradoxerweise keine Schatten warf. Stattdessen malte er Buchstaben an die Tapete: „Wer zählt, verliert". Die Tinte, nein, es war kein Tinte, sondern flüssiger Schatten, tropfte nach oben, zurück in den unsichtbaren Federhalter.

Das Archiv der verlorenen Geräusche sammelt was keiner vermisst.

Elsas Sammlung umfasste 1.172 dokumentierte Klangphänomene:
Das präzise Knacken der dritten Diele von rechts um 15:33 Uhr (seit dem 17. Mai verstummt)
Das surrende F des Kühlschranks (erloschen mit Walters letztem Atemzug)
Das imaginäre Klappern von Teetassen (nur noch dienstags zwischen 9 und 10 Uhr) Doch heute hörte sie etwas Neues: ein rhythmisches Kratzen hinter der Küchenwand. Als sie ihr Stethoskop ansetzte, erkannte sie Walters charakteristisches Husten – nicht die Krankheitsversion, sondern sein nervöses Räuspern beim Zeitungslesen. Genau 17 Huster pro Minute, wie immer vor wichtigen Nachrichten.

Die Sonnenuhr der Toten zeigt verbotene Zeiten.

Der Lichtfleck ignorierte heute alle physikalischen Gesetze. Statt nach Osten zu wandern, blieb er über Walters Sessel stehen und formte dort vier Ziffern: 5-2-7-9. Elsas Herzschlag synchronisierte sich unvermittelt mit dem stockenden Ticken der Uhr. Nachdem sie näher trat, erkannte sie, dass die Staubpartikel in der Luft ein Relief ihres eigenen Gesichts formten, aber 20 Jahre jünger, mit Walters Lieblingsspange im Haar. Die Temperatur fiel auf exakt 12,7°C, den Wert, den das Thermometer damals, am Tag seiner Beerdigung, gezeigt hatte.

Die Bibliothek der vergessenen Wörter spricht in Geheimschriften.

Im hintersten Bücherregal fand Elsa auf einmal einen Band, den sie nie gekauft hatte: „Chronostasis" von W. Mertens. Die Seiten waren mit Walters Handschrift gefüllt, doch die Tinte verblasste beim Lesen. Eine Passage brannte sich vor allem ein: „Zeit ist nur Einsamkeit in Bewegung. Wer sie anhält, findet die Türen." Sobald sie aufblickte, bemerkte sie, dass alle Uhren in der Wohnung stehengeblieben waren, bis auf die Küchenuhr, die rückwärts lief und mit jedem Tick leiser wurde.

Das letzte Protokoll schreibt sich selbst zu Ende.

Elsas Bleistift zersplitterte über der finalen Eintragung: „Tag 1.173. Die Wohnung hat mich eingeholt. Die Stille wiegt 428 Gramm. Die Wanduhr zeigt –" Der Rest verwandelte sich in eine sich selbst verzehrende Zahlenkaskade. Die Tapeten fingen an sich abzurollen, enthüllten darunter alte Schichten mit fremden, aber vertrauten Mustern. Der Teekessel pfiff ohne Feuer, ein Ton, den sie seit drei Jahren nicht gehört hatte. An irgendeinem Ort fiel eine Tür ins Schloss.

Die Untermieterin erbt was nicht ihr gehört.

Frau Keller wunderte sich über die eigenartigen Besonderheiten der Altbauwohnung. Die Junghans-Uhr im Flur stockte täglich um 7:17 Uhr. Manchmal, wenn die Abendsonne die Tapete traf, glaubte sie zwei Schatten am Tisch zu sehen, einen sitzend mit geöffneter Zeitung, einen stehend mit Teekanne. Einmal fand sie ein offenes Buch mit der handschriftlichen Notiz: „Wenn Räume Erinnerungen speichern, sind wir dann ihre Lesezeichen?" Nachdem sie es zuklappte, roch es unvermittelt nach Earl Grey und Tabak.

Die Hausverwaltung verwaltet das Unerklärliche.

Herr Böttcher schüttelte den Kopf über den merkwürdigen Mietvertrag. Punkt 17 besagte: „Die Wanduhr darf nicht neu aufgezogen werden." Im Übergabeprotokoll stand unter „Besonderheiten": „Wohnung atmet. 23 Schritte von A nach B. Nicht zählen." Wie er die Küchenuhr stellen wollte, begann sie mit einem Mal rückwärts zu laufen, und aus dem Rauchfang kroch der Duft von frisch gebackenen Zimtplätzchen.


Mit herzlichem Dank und den besten Wünschen aus dem Reich der rückwärts laufenden Uhren und sprechenden Tapeten verbleibt,
Ihr Chronist der verlorenen Zeit und Erzähler zwischen Realität und Erinnerung.

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*Der aufmerksame Leser möge verzeihen, dass nicht jede verstellte Uhr, jeder knisternde Riss in der Tapete oder jedes Phantom-Geräusch genau benannt wird. Diese Wohnung hat ihre eigenen Gesetze, und wer weiß schon, welche Verträge sie mit der Zeit geschlossen hat?

Quellenangaben:
Inspiriert von einer Wanduhr mit einem eigenen Rhythmus.
Die Psychologie der Räume
Einsamkeit in der Gegenwartsliteratur
Die Psychologie der Zeitwahrnehmung
Meyers Konversations-Lexikon 3. Auflage 1874 - 1884
Wikipedia – Die freie Enzyklopädie

 

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